Veranstaltungen 2018

elmexSEMINAR 21./22. September AM ZAHN DER ZEIT Prophylaxe heute und in der Zukunft
Das Jahrhundert der Senioren - für uns in der Prophylaxe etwas für Könner! . . . das Alter ist nix für Feiglinge. Die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur steht auf dem Kopf. Nach dem dritten Altenbericht des Bundes- ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus 2001, wird sich der Altersaufbau der Bevölkerung zwischen 1950 und 2050 bei einer nahezu identischen Bevölkerungszahl umgekehrt haben. Schon Lehr sagte 1984: „Das Jahrhundert der Jugend entwickelt sich zum Jahrhundert der Senioren. Die kalendarische Klassifizierung der WHO kann nur eine grobe Orientierung sein. „Alt sein“ ist nicht gleichbedeutend mit Krankheit!!! Altersbedingte Funktionseinschränkungen, die Mundgesundheitsprobleme hervorrufen können: Einschränkungen des Bewegungsvermögens Mobilität vermindert (Praxiseinrichtung, Fahrstuhl, etc.) Feinmotorik ist eingeschränkt (die Mundhygiene ist schwerer durchführbar, etc.) Einschränkungen der Hör- und Sehfähigkeit Nachlassen des Geschmacks- und Geruchssinns Verlangsamung kognitiver Fähigkeiten Häufige Krankheiten, die zu Mundgesundheitsproblemen führen können: Diabetes mellitus (Abbau von Abwehrmechanismen, parodontale Destruktion) Herz-Kreislauf-Erkrankungen (verminderter Speichelfluss) Schlaganfall (mangelnde Bewegungs-, Schluck- und Sprachfähigkeit, orale muskuläre Koordinationsfähigkeit möglicherweise betroffen) Demenz/Morbus Alzheimer Die professionelle Zahnreinigung stellt eine wichtige Prävention von chronischer Allgemeinerkrankungen dar. Alterserscheinungen des orofazialen Systems: die Mundschleimheut verliert an Feuchtigkeit und Elastizität Abrasion und Attrition, keilförmige Defekte das Pulpenkavum ist durch das gebildete Sekundärdentin verkleinert Lockerung des Bandapparates und Abflachung der Gelenkgrube Atrophie des Musculus masseters Belastbarkeit und Motivation: Ängstlichkeit und Sparsamkeit rücken in den Fokus Der Dmft- Index Wert bei den 65- bis 74-jährigen beträgt 23,6, bei hochbetagten steigt er sogar bis zu 28 an. Karies ist ein multikausaler, dynamischer Prozess mit sich abwechselnden Phasen der Demineralisation und Remineralisation. Laut der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZBV) hat sich von 1997 (DMS III) bis 2005 (DMS IV) die Wurzelzementkaries fast verdreifacht. Laut der KZBV hat die mittelschwere Parodontitis von 32,2 % auf 52,7 % erheblich zugenommen und die schwere Parodontitis hat von 14,1 % auf 20,5 % ebenfalls deutlich zugenommen. Um die Progression parodontaler Destruktion aufzuhalten ist ein regelmäßiges Biofilmmanagement von großer Bedeutung. Nur so können Gingivitis, Parodontitis oder Periimplantitis vermindert sogar bekämpft werden. Die Prioritäten des Lebens verschieben sich und an die weiterreichenden Folgen, wie die mangelnde Ernährungsaufnahme evtl. durch Zahnextraktionen wird oft nicht bedacht. In diesen besonderen Fällen sollten die entsprechenden Begleitpersonen oder Familienmitglieder mit eingebunden werden. Die Mukositis kann einen sehr unangenehmen Geruch unter der Prothese und in der Mundhöhle bilden und des Weiteren können Mundschleimhauterkrankungen bis zu einer Präkanzerose durch eine Druckstelle des schlechtsitzenden Zahnersatzes entstehen. Durch bestimmte Wirkstoffe wie Fluoridverbindungen, Zink, Chlorhexidindigluconat, Hydroxylapatit, Thymol, um hier nur einige zu nennen, sollten die Therapie sowohl in der Praxis als auch in der häuslichen Pflege ergänzen. Hier entsteht ein weiterer Aspekt der Seniorenbetreuung, der ein Durchführungsdefizit oder ein Fertigkeitsdefizit aufzeigt und das es zu erläutern und auszugleichen gilt. Es gibt bereits verschiedene Möglichkeiten der häuslichen Pflegeutensilien. Eine sensible Kommunikationsführung und Rhetorik ist von großer Bedeutung. Ebenso sollte die Betreuungsperson miteinbezogen werden. Die Halitosis stellt eine weitere Herausforderung dar. Bakterien verstoffwechseln Schwefelverbindungen, dadurch kommt es zu Mundgeruch. Auch hier ist die Aufklärung darüber und die Motivation in der Mundhygiene und der Zungenreinigung ein sensibles Thema. Oliogosalie und Xerostomie: Gerade im Alter spielt der Speichel eine hohe Bedeutung bei der Reparatur des Zahnschmelzes, die durch die Medikamenteneinnahme vermindert sein kann. Bestimmte Speichelanregungen oder Speichelersatzmaterialien können den Alltag erträglicher machen und in der Therapie von Nutzen sein. Der Speichel im Mund sorgt für Gleitfähigkeit. Zudem neutralisiert er Säuren, indem er für einen neutralen pH- Wert sorgt. Der Speichel kontrolliert das bakterielle Gleichgewicht durch seine antimikrobiellen Systeme, verdaut die Nahrung vor und reinigt die Mundhöhle von Bakterien. Er führt den Zahnoberflächen Kalzium, Phosphat und Fluorid zu, um den Zahnschmelz zu stärken und liefert Sauerstoff für die Gesundheit des oralen Weichgewebes. Ernährungslenkung wie zum Beispiel: kauaktives Essen und ausreichendes Trinken können schon eine Linderung sein. Während man die Speichelproduktion bei jüngeren Patienten mit dem Kaugummi erzielt, ist bei älteren Patienten und Prothesenträgern eher ein Bonbon oder Dragee zu empfehlen. Bei vollständiger Mundtrockenheit sollten Speichelersatzmaterialien empfohlen werden. Mineralisierte Ablagerungen (Zahnstein) müssen durch elektrische Instrumente oder Handinstrumente entfernt werden. Heutzutage gibt es die Möglichkeit durch niedrigabrasive Pulver ein effektives und schonendes Biofilm- Management zu gewährleisten. Professionelle Zahnreinigung speziell unter dem Aspekt der Alterszahnmedizin bezüglich freiliegenden Furkationen, Wurzelkaries, versch. Zahnersatzes angepasst an die jeweiligen Adoleszensphasen: Biofilmentfernung durch Hand- und maschinelle Instrumentation Niedrigabrasive Pulver Politur der Zahnflächen Unterstützende Plaquekontrolle durch Wirkstoffe Instruktion und Remotivation unter Berücksichtigung der Adoleszensphasen bzw. geistig und körperlichen Einschränkung des Alters Unser Motto muss sein: Ein Zahn ein Leben lang oder die individuell bestmöglichste Alternative!